Poster for July 2003 FU conference
Poster for the July 2003 Conference

Practice Follows Truth:
On the Relevance of Herbert Marcuse's Philosophy

Conference at the Free University of Berlin,
July 17, 2003

page compiled by Harold Marcuse
(one of Herbert Marcuse's grandsons)
Harold Marcuse homepage

part of the Official Herbert Marcuse website,
created October 11, 2004
, updated 5/25/05


introduction
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Introduction (back to top)

  • Rüdiger Zill in der Frankfurter Rundschau /Feuilleton, am 19.07.2003:
    "... Juli 2003, ein heißer Sommertag im Audimax der Freien Universität Berlin. Marcuse ist zurückgekehrt. Überlebensgroß sieht sein Bild von der Leinwand über der Bühne herab und beschirmt die Redner eines Gedenkkolloquiums "Zur Aktualität der Philosophie Herbert Marcuses". Zwei Tage vor seinem 105. Geburtstag erinnert man sich an seinen Einfluss auf die 68er und fragt nach der Zukunft seiner Theorie. Die Zahl der Zuhörer ist mit etwa 250 Teilnehmern deutlich überschaubarer. Die Zeiten haben sich geändert.
    ...
    Das Gedenkkolloquium sollte allerdings kein nostalgisches Ehemaligentreffen werden, sondern die Frage nach Marcuses Aktualität Ernst nehmen. Keine leichte Aufgabe bei einem Autor, der immer auch aus der politischen Situation heraus schrieb. Bei solchen Texten ist die theoretische Halbwertszeit häufig kurz. Aber Marcuse versuchte das Kunststück, Gegenwartsdiagnosen in allgemein philosophische Überlegungen zu fundieren. So beantworteten einige Teilnehmer des Kolloquiums die Frage nach seiner Aktualität, indem sie den theoretischen Kontext seines Denkens ausloteten: Axel Honneth, Direktor des Instituts für Sozialforschung, unterstrich, warum bei allen Unterschieden im Detail, Marcuse mit Horkheimer und Adorno in seinen Grundvoraussetzungen so stark übereinstimmte, dass mit Recht von einer Schule gesprochen werden könne. Der Kritischen Theorie insgesamt sei es nicht um eine abstrakte Theorie der Ungerechtigkeit gegangen, sondern um eine Pathologie des Sozialen. Ihr normativer Hintergrund bestand in der Vorstellung eines vernünftigen Allgemeinen, das allerdings unter kapitalistischen Verhältnissen nicht zur Verwirklichung kommen könne. Dabei sei Marcuse ohne Zweifel derjenige gewesen, der am meisten Zutrauen in die politische Durchsetzbarkeit dieses Allgemeinen hatte.
    Daher rührte auch sein politisches Engagement, dessen Kontexte eine andere Gruppe der Teilnehmer diskutierte. Hartmut Häußermann und Wolfgang Lefèvre, in den sechziger Jahren Asta-Vorsitzende der FU, untersuchten die Bedeutung Marcuses für die deutschen Studenten im Jahr 1967. Er sei nicht der Guru einer Gefolgschaft gewesen, sondern der Stichwortgeber für Diskussionen, in denen um das Verständnis der eigenen politischen Rolle gerungen wurde.
    An Marcuses Rolle für die amerikanischen Studenten erinnerte seine wahrscheinlich bekannteste Studentin, die Bürgerrechtlerin Angela Davis. Sie beschwor Marcuses Charisma, die Faszination, die von seiner Person ausging, die Kraft, mit dem er jeden Defätismus bekämpfte. Die Frage nach Marcuses Aktualität versuchte Davis zu konkretisieren, indem sie sie in einzelne Fragen umformulierte: Was hätte Marcuse zu den Auswirkungen der neuen Kommunikationstechnologien gesagt, was zu den Folgen des 11. September, zu Bushs Cowboy-Diplomatie, aber gleichzeitig auch zu der außerordentlichen Mobilisierung der Anti-Kriegsbewegung? Die Antworten ließ sie offen...

 

   
     

Transcripts (back to top)

  • Harold Marcuse's introduction
  • Harold Marcuse's concluding remark

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