Zur Aktualität der Philosophie Herbert Marcuses
Veranstaltung am 17. JULI 2003 an der FU Berlin
Block 4
Harold Marcuse:
Die Tagung hier an der FU vor mehr als 30 Jahren hieß �Das Ende der Utopie." Ich möchte zum Schluß ganz kurz zwei Utopien vorstellen. Die eine wird morgen enden, und wir wollen dazu beitragen, die andere zu Ende zu bringen. Die ortlose, u-topishe Asche von Herbert Marcuse bekommt morgen einen Ort - das wäre das Ende der einen U-topie. Aber ernsthafter: Vor 30 Jahren ging die Tagung der Frage nach, wie eine ideale Gesellschaftsform, die nirgendwo existiert, verwirklicht werden könne. Die utopische Gesellschaft sollte endlich einen Ort bekommen. Durch die neuen Medien sind sehr große demokratische Potentiale entstanden, die verwirklicht und sinnvoll eingesetzt werden können. Es ist hier in diesem Kreis ganz deutlich der Wunsch geäußert worden, daß wir wieder zusammenkommen, um nicht nur die Aktualität von Herbert Marcuses Denken zu diskutieren, sondern wie seine Analyse und Einsichten weitergedacht werden können, so dass wir die utopische Vision wieder ergründen können. Wir sind überein gekommen, daß keiner von uns am Ende dieses langen Tages die Energie und Lust hat, sogleich eine solche Diskussionsplattform im Rahmen einer Zusammenkunft zu organisieren. So können wir versuchen, die neuen Medien dafür zu benutzen. Und zwar gibt es die Internetseite, die wir für Herbert Marcuse eingerichtet haben. Die Adresse ist ganz einfach �www.marcuse.org�. Auf dieser Seite gibt es ein Gästebuch, in das man sich eintragen kann. Und unsere Idee ist, daß wir, vielleicht in einem Jahr, wie Angela Davis schon angedeutet hat, Menschen zusammenbringen, die über die Möglichkeiten diskutieren wollen, wie wir zur Verwirklichung einer besseren Gesellschaft beitragen und darauf hinarbeiten können. Wir können auf dieser Internetseite zusammenkommen und Ideen von Redebeiträgen, von Themen, von Rednern und Rednerinnen zusammentragen. So würden wir das neue Medium nutzen, um die organisatorische Vorarbeit zu beginnen. Wir werden sehen, ob dies so klappt. Und nun möchte ich mich sehr, sehr herzlich bei Ihnen bedanken, daß wir hier sprechen konnten. Ich möchte mich auch bedanken bei den Rednern und Rednerinnen, bei den Zeitzeugen und Zeitzeuginnen von damals, die ihre Erfahrungen mit uns geteilt haben. Vielen Dank. Und für diejenigen die dageblieben sind, gibt�s einen Preis. Peter-Erwin Jansen hat aus einem Motiv aus dem Archivmaterial eine Postkarte gestaltet, extra für diese Veranstaltung. Es war ein Werbeplakat zum Buch �Eros und Zivilisation�, das über Triebsstruktur und Gesellschaft handelt. Es gibt 250 Stück ... hier vorne ... [Heiterkeit im Auditorium]. Und ich glaube, es sind gerade noch etwa 250 Menschen da. [Applaus] |
The conference here at the Free University 30 years ago was titled "The End of Utopia." In these closing remarks I would like to very briefly introduce two utopias. One of them will end tomorrow, and the other one we would like to bring to an end. Tomorrow the placeless, u-topian ashes of Herbert Marcuse are going to get a location--that would be the end of the one utopia. But more seriously: Thirty years ago the conference addressed the question of how an ideal society that existed nowhere could be realized. Utopian society should finally have a real place. The new electronic media offer a huge democratic potential, which can be realized and meaningfully applied. In this circle people have clearly expressed a desire to come together again, to discuss not only the relevance of Herbert Marcuse's thought, but also how his analysis and insights can be pursued further, in order to establish a foundation for utopian visions once again. We agreed that at the end of this long day none of us have the energy or desire to immediately organize discussion topics for another gathering. But we can try to use the new media to accomplish the task, namely the web page that we created for Herbert Marcuse. The address is simply www.marcuse.org. On that page there is a guestbook where visitors can leave comments. Our idea is that perhaps in a year, as Angela Davis suggested, we can bring people together who want to discuss the possibilities of contributing to and working towards the realization of a better society. We can come together on the web page and suggest ideas for contributions, topics and speakers. Thus we would use the new medium to begin the organisational preparations. We will see whether that works. And now I would like to thank you all very, very sincerely that we could speak here. I also want to thank the other speakers and the contemporaries from 30 years ago for sharing their experiences with us. Thank you. And for those of you who are still here, there is a reward. Peter-Erwin Jansen had some postcards printed from a motif in Herbert's papers, specially for this event. It was a poster advertising the book "Eros and Civilization," about how our creative drives are harnessed in societies. There are 250 postcards � up here � [amusement in the audience]. And I think there are just about 250 people still here. [applause] |