Lebenslauf.
 

     Am 19. Juli 1898 bin ich als Sohn des Kaufmanns Carl Marcuse und seiner Ehefrau Gertrud, geb. Kreslawsky, zu Berlin geboren. Ich besuchte das Mommsen-Gymnasium und seit 1911 das Kaiserin-Augusta-Gymnasium in Charlottenburg bis zu meiner Einberufung zum Herresdienst 1916. Nach Ablegung der Reifeprüfung trat ich in die Train-Ers.-Abtg. 18 ein, blieb aber wegen meines Augenleidens in der Heimat und wurde 1917 zur Luftschiffer-Ers.-Abtg.1 nach Berlin zurückversetzt, wo ich auch Erlaubnis und Gelegenheit zum Besuch von Vorlesungen erhielt. Seit meiner Entlassung im Winter 1918 studierte ich regelmässig vier Semester in Berlin und vier Semester in Freiburg erst Germanistik, dann neuere deutsche Literatur- geschichte im Hauptfach und Philosophie und Nationalökonomie im Nebenfach. Vorlesungen hörte ich bei den Herrn Professo-
ren Roethe, Geiger, Herrmann, Schnieder, Heusler, Hübner, Witkop. Schultz, Heiss; Brückner, Dessoir, Riehl, Stumpf, Troeltsch, Cohn, Geyser, Husserl; Eberstadt, Schumacher, Diehl, Mombert. An Übungen nahm ich teil bei den Herrn Professoren Herrmann, Roethe, Schneider, Hübner, Kluge, Witkop, Schultz und Dessoir.
Herrn Professor Witkop bin ich für entscheidende Anregung zu besonderem Dank verpflichtet.

Herbert Marcuse.


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